Herzlich willkommen!
Vergeben ist nicht immer einfach. Vor allem dann nicht, wenn wir
tiefgehend verletzt oder gekränkt wurden. Und, ich gebe zu, manchmal
kann es Jahre dauern, bis man seinem Gegenüber tatsächlich aus ganzem Herzen verzeihen kann – je nachdem, in welchem Ausmaß und in welcher
Art wir eben verletzt wurden.
Doch vergeben wir nicht, kann es uns daran hindern, Geschehenes hinter
uns zu lassen, um wieder mit voller Kraft nach vorne zu blicken. Wenn wir einem anderen Menschen oder uns selbst verzeihen, durchtrennen wir quasi eine Art Gummiband, das uns immer wieder in die Vergangenheit zieht.
Dann erst kehrt innerer Frieden ein und wir können wieder in der
Gegenwart leben, unsere Kreativität und Neugier entfalten.
Verzeihen bedeutet jedoch keinesfalls, dass der andere sich richtig verhalten hat. Es bedeutet auch nicht, dass wir den Vorfall vergessen oder der andere dadurch einen Freibrief erhält. Verzeihen ist auch kein Zeichen von Schwäche. Wir tun es zunächst einmal unseretwegen. Es ist unsere eigene, innerliche Entscheidung. Dabei kann helfen, dass wir uns daran erinnern, dass niemand perfekt oder unfehlbar ist – wir nicht und die anderen auch nicht.
Es ist keine Frage von »sollen«, sondern davon, ob wir uns unser Leben
von diesem Ereignis langfristig beeinträchtigen lassen wollen oder nicht. Vergebung ist eine Leistung beziehungsweise Arbeit, zu der sich jeder entscheiden kann. Probieren Sie es aus.
Ihre Allgäuerin-Redaktion
mit dem gesamten Allgäuerin-Team