Herzlich willkommen!
Tracht zu tragen bedeutet mehr, als nur schön auszusehen. Sie besitzt eine stille Kraft und eine vertraute Beständigkeit – in einer Welt, in der sich Modetrends oft schneller ändern als das Wetter. Sie ist nicht laut, sie drängt sich nicht auf – und doch erzählt sie Geschichten: von Herkunft, von Handwerk, von Gemeinschaft. Ob schlicht oder aufwendig, festlich oder alltagstauglich – ein Dirndl oder ein Mieder sind mehr als bloß Kleidung. Sie geben das Gefühl, verwurzelt zu sein, ohne altmodisch zu wirken.
Besonders faszinierend ist, wie wandelbar Tracht sein kann, ohne ihre Herkunft zu verleugnen. Das Dirndl zum Beispiel: Es hat bäuerliche Wurzeln, wurde zum Sommerkleid der Städterinnen, überlebte politische Instrumentalisierung und ist heute Couture und Volksfest-Outfit zugleich. Es ist ein Symbol für Heimat und Modebewusstsein und viele fühlen sich im Dirndl einfach wohl.
In diesem Heft geht es um genau diese Vielschichtigkeit: Woher kommt die Tracht? Was macht sie aus? Und wie lebt sie heute weiter – zwischen Tradition, Innovation und persönlichem Ausdruck?
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen – und hoffe,
Sie haben ein wenig Lust darauf bekommen, selbst (wieder) einmal in Tracht zu schlüpfen.
Mit herzlichen Sommergrüßen
Herzlichst Ihre Chefredaktion mit dem gesamten Allgäuerin-Team